Andrew ist total entzückt. Mit großen Augen steht er im Gerabronner Bahnhof – und staunt mit offenem Mund. Zum ersten Mal sieht der Zweijährige eine Modelleisenbahn aus der Nähe. Lange steht er allerdings nicht still. Er verfolgt den Zug entlang des kurvenreichen Rundkurses und immer wieder entfahren seinem Mund Freudenlaute. Ein paar Meter weiter sind es die selbstfahrenden Autos und Laster, die ebenfalls auf der großen Anlage unterwegs sind.
„Die haben moderne Technik mit Sensoren, damit sie in gewissem Abstand voneinander fahren“, verrät Marliese Gehringer vom Modellbahnteam Blaufelden, das bereits zum dritten Mal in Kooperation mit der Nebenbahn-­Initiative im Gerabronner Bahnhof ausstellt.
Modellbahnausstellung in Gerabronn

Mobilität Modellbahnausstellung in Gerabronn

Modulbauweise hat für Modelleisenbahn Vorteile

Über zwei Stunden war ein siebenköpfiges Team mit dem Aufbau und dem Transport beschäftigt, damit Groß und Klein sich jetzt daran erfreuen kann. Dass das relativ schnell funktioniert hat, liegt nicht nur an der Erfahrung der Mitglieder. Es ist auch der besonderen Modulbauweise des Systems zu verdanken. „Wir haben die schon seit über 20 Jahren“, erklärt Siegfried Gehringer. Dies habe, außer dass die Anlage individuell und je nach vorhandenem Platz zusammengestellt werden kann, auch einen weiteren Vorteil: Die Module können einzeln auf kleinerem Raum aufgebaut werden. „Das geht daheim in der Küche, wenn die Frau das mitmacht“, sagt er und grinst.
Auch für die Kinder- und Jugendarbeit sei das Modulsystem besser. „Es ist immer ein Erfolgserlebnis, wenn eines fertig ist“, erzählt Marliese Gehringer. Acht der mehr als 30 Mitglieder des Blaufeldener Modellbahnteams sind unter 18 Jahren alt. Dazu betreut Marliese Gehringer noch die Schrozberger Modelleisenbahn-­AG.
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Detailliebe ist verblüffend

Das Modellbahnfieber hat bei den Gehringers die ganze Familie im Griff. Zwei Söhne packen immer gerne mit an – und Filius Jannik verdankt das Team, dass die Anlage in Gerabronn relativ unkompliziert aufgebaut werden konnte. „Er hat ein Computerprogramm geschrieben, mit dem man die Module vorher zusammenstellen kann“, so seine Mutter. Bei den Balken im Bahnhofsraum sei das sehr hilfreich gewesen. „Die Anlage schlängelt sich so drum herum. Der Raum ist schön“, fügt sie hinzu.
Doch nicht nur die Technik auf den Modulen ist verblüffend – auch die Detailliebe. Ein Bastler hat eine Betonmischanlage und einen Skaterpark aus Schrozberg nachgebaut. Siegfried Gehringer verrät außerdem: „Ein Architekt hat uns ein Modell eines Seniorenheims geschenkt, das wir integriert haben.“

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